Nun die fünfte Generation am Ruder
Flaschnerei Merz in jüngere Hände übergeben (von links): Angela und Andreas Merz, Alexander und Verena Merz, Michael und Sina Merz mit Matty und Samu, Bürgermeister Christoph Enderle und HGV-Vorsitzende Sabine Becht Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote
Die 133-jährige Tradition wird fortgesetzt: Zum 1. Juli übergab Andreas Merz aus Loßburg seine Flaschnerei an die Söhne Alexander und Michael. Somit ist bereits die fünfte Generation am Ruder.
Loßburg. Die Übergabe der Flaschnerei Merz in jüngere Hände wurde nun nachträglich bei einem Festakt gefeiert. Mit vier Werkstattwagen, sechs ausgelernten Mitarbeitern, vier Auszubildenden und fünf weiteren Teilzeitkräften ist das Unternehmen gut aufgestellt. Sorgen macht der Personalbereich den beiden frisch gebackenen Chefs aber dennoch. Denn qualifizierte Handwerker zu finden, ist derzeit sehr schwierig. Zwei Fachleute für ihren breit aufgestellten Tätigkeitsbereich suchen Alexander und Michael Merz gerade händeringend.
Sanitäre Installation, innovative Heiztechnik, Flaschnerei, Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen, Solaranlagen, Wohnraumlüftung und Zentralstaubsauganlagen gehören zum Kompetenzfeld des Traditionsunternehmens, das Vater Andreas Merz vor 33 Jahren im 100. Geschäftsjahr selbst von seinem Vater übernommen hat. Sowohl Andreas Merz als auch seine Söhne sind im Loßburger Vereinsleben vielfältig eingebunden. Dass die Flaschnerei Merz am Ort traditionelles Handwerk auf hohem Niveau repräsentiere und auch Erweiterungspläne hege, freute Bürgermeister Christoph Enderle besonders. Stolz mache ihn, wie er betonte, dass das Zusammenspiel von Vater und beiden Söhnen im Betrieb funktioniere. "Gescheite Leute, die etwas gelernt haben, dazu der Name Merz" – das trage auch in der nächsten Generation.
Angestelltenvertrag für bisherigen Chef
An die Ehefrauen Sina und Verena appellierte das Gemeindeoberhaupt, als starke Frauen hinter ihren starken Männern zu stehen – so wie es ihre Eltern beziehungsweise Schwiegereltern vorgelebt hätten. In guter handwerklicher Arbeit sehe er heute noch goldenen Boden – unter Umständen sogar mehr als für Ärzte und vergleichbare Berufe, sagte Enderle und fügte hinzu: "Im Gegensatz zum Bürgermeister sieht man am Abend auch, was man gemacht hat." Den Vater mahnte Enderle, seine Söhne an der langen Leine laufen zu lassen und die neue Freizeit zu genießen. Ganz zur Ruhe setzt sich Andreas Merz nicht: Er hat einen echten Vertrag als Angestellter in der Tasche – ordentlich mit dreimonatiger Probezeit, schmunzelte der lebensfrohe 60-Jährige. Sabine Becht, Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Loßburg, schloss sich den Worten des Bürgermeisters an und überreichte dem bisherigen HGV-Vizevorsitzenden Andreas Merz einen Gutschein.